Nudging und emotionale Reize in der Werbung
Im Alltag sind wir permanent von Werbebotschaften umgeben – und ihr Ziel ist klar: Sie sollen unsere Entscheidungen im Sinne der Anbieter lenken. Dabei geht es selten um sachliche Information, sondern vor allem um emotionale Reize. Ein zentrales Werkzeug dabei ist das sogenannte Nudging: das sanfte Anstossen bestimmter Verhaltensweisen – meist unbemerkt.
Gezielt eingesetzte Farben, Musik, Begriffe und Bilder lösen in uns positive Assoziationen aus. Besonders bei Produkten tierischen Ursprungs ist das offensichtlich: Kühe auf saftigen, grünen Wiesen, fröhlich gackernde Hühner, in der Erde wühlende Schweine, Formulierungen wie „natürlich“, „traditionell“ oder „aus artgerechter Haltung“ sollen Vertrauen erwecken. Diese emotionalen Reize sind essenziell, um unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen – denn Aufmerksamkeit ist die Voraussetzung dafür, dass Werbung überhaupt wirken kann. Sobald wir etwas mit positiven Gefühlen verknüpfen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir es kaufen. Emotionale Ansprache verändert nicht nur unser Verhalten, sondern auch unsere innere Einstellung zum Produkt. Erst wenn wir Werbung mit etwas verbinden, das in uns etwas auslöst – Freude, Nostalgie, ein gutes Gewissen – wird daraus eine Entscheidung im Sinne des Werbenden.

